Drama um den Martini-Park
Der zeitliche Ablauf
Juni 2014
vorgezogenes FNP und Bebauungsplanverfahren Beurteilung vom BN nur nach Unterlagen im Internet und
Luftbild
Stellungnahme, u.a. dass die Bebauung zu nah am Baumbestand geplant wird
21.1. – 26.2. 2016
der Flächennutzungsplan „südlich der Nagahama-Allee“ liegt zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Rathaus aus und ist im Internet einsehbar. Der BN sieht die Planung im Internet ein und stellt mit Hilfe Der Luftbilder und der Biotopkartierung fest, dass große und wertvolle Grünflächen überbaut werden. Ortseinsicht im Februar nur vom Zaun aus: BN Mitglied war am Wochenende dort.
17.2.2016
Besuch beim Stadtplanungsamt und Einsicht in Kartierungen und Lufthygienische Gutachten.
Erfolglose Diskussion mit den Mitarbeitern, dass diese Planung zu viel Grünfläche überbaut.
Der BN verfasst eine Stellungnahme, in der gefordert wird, dass ein größerer Teil vom Martini-Park erhalten wird.
Besonders die Umgebung des Gärtnerhauses mit Obstwiese
Der BN nimmt Kontakt mit dem Amt für Grünordnung auf
Ende Februar 2016
Hinweise von Bürgern, dass es sich um ein besonders
schönes Areal handelt
7.3.2016 – 8.4.2016
Der Flächennutzungsplan ist noch nicht bearbeitet, da beginnt schon die Auslegungsfrist zum Bebauungsplan
Es soll anscheinend schnell gehen
11.3.2016
Ortsbesichtigung, bei der wir feststellen, dass die Grünfläche nicht nur ökologisch wertvoll ist, sondern
auch wunderschön ist: Gärtnerhaus, Obstwiese, im Hintergrund riesige Eschen und Buchen
ab März 2016
mehrere Besuche im Stadtplanungsamt, um sich die Unterlagen erklären zu lassen. Wir stellen fest, dass durch die geplante Tiefgarage weit mehr als die angebene Anzahl der Bäume gefährdet sind. Wir sprechen mit den Sachbearbeitern über das besondere Areal, die Schönheit des Ortes und über die Möglichkeit, kompakter zu bauen, damit mehr vom Park übrig bleibt – Geht angeblich nicht.
Im Textteil des Bplans ist „vom Erhalt des großen Martiniparks“ die Rede, es bleibt nur ein Pärkchen übrig
3. April 2016
Der BN verteilt kurzfristig ein Aktionsblatt mit der Bitte, gegen den geplanten Bebauungsplan Einspruch zu erheben. Der Abriss des Gärtnerhauses wird dabei genannt.
7. April 2016
Der BN gibt eine sehr ausführliche Stellungnahme ab mit der Bitte, „Wir wünschen uns von der Stadt Augsburg: setzen Sie sich ein für gute Architektur und Gestaltung. Bleiben Sie nicht unter Ihren Möglichkeiten.
Als Nebeneffekt bleibt die Artenvielfalt erhalten.
Das Bild war Teil der Stellungnahme
8. April 2016
Die Stellungnahme wird ergänzt, weil nach Ansicht des BN Mängel in der Erfassung der Tierarten vorliegen
Frau Shaw und Frau Kuhn können Herrn Geisler und Herrn Kriegel die Sicht des BN in einem persönlichen Gespräch vorstellen. Die beiden Herren meinten, das Gärtnerhaus wäre nicht sanierungsfähig, das wurde vom BN bestritten. Später wurde die Sanierungsfähigkeit von Architekten auch bestätigt.
Der BN fordert den Verzicht auf das Baufeld 2.2, dafür eine kompaktere Bebauung in den anderen Baufeldern. So könnte die gleiche Anzahl von Wohnungen gebaut werden.Die beiden Herren machen keine Zusagen.
Ab April
Versuch mit allen Parteien im Stadtrat Kontakt aufzunehmen
Termine bei den Grünen, bei der Ausschussgemeinschaft, telefonisch mit der SPD, bei Bauauschussmitgliedern der CSU und Herrn Merkle, bei Herrn Diener, dem Leiter des Stadtplanungs-amtes, bei der CSM.
Nur die Ausschussgemeinschaft mit Freien Wählern, Linken, ÖDP und Polit-WG unterstützt das Anliegen des BN.
Bei Herrn Merkle und dem Stadtplanungsamt ist deutlicher Unwille gegen eine Änderung der Planung zu erkennen. Sie ist doch schon fertig – Ändern macht Arbeit und der städtebauliche Vertrag mit Martini GmbH ist schon beurkundet.
14.6.2016
Der BN schreibt fast alle Mitglieder des Bauausschusses an: Mit der vorgesehenen Änderung würde eine Chance verschenkt, ein besonderes Ensemble mit einem reizvollen Gebäude (Gärtnerhaus) und dazu die letzte größere grüne Lunge im Textilviertel zu erhalten.
16.6.2016
Der Bauauschuss billigt den Flächennutzungsplan – ohne jede Änderung
30.6.2016
Der Stadtrat billigt den Flächennutzungsplan. Die Umgebung des Gärtnerhauses wird hiermit Wohngebiet. Theoretisch kann damit das Gärtnerhaus sogar erhalten werden.Der BN startet eine Postkarten-Verteilaktion.
4.7.2016
Verdacht auf Vorbereitung für den Abbruch des Gärtnerhauses.
7.7.2016
Brief an Herrn Geisler und Herrn Kriegel mit der Bitte, den Abbruch des Gärtnerhauses zu stoppen. Keine Antwort.
9.7.2016
13.7. 2016
Antwort von Martini: es wird bedauert, dass kein Konsens gefunden wurde, eine Umplanung sei nur mit Qualitätseinbußen machbar, als Gesprächstermin wird der 2. oder 3. August angeboten.
14.7. 2016
Im Laufe des Tages wird mit der Demontage der Treibhäuser begonnen. Die Entscheidungsträger signalisieren keine Bereitschaft zum Stopp der Arbeiten.
18.7.2016
Alle drei Gewächshäuser…
19.7.2016
Im Lauf des Tages wurde auch das Heizhaus vollständig abgetragen.
21.7.2016
Der Bauausschuss stimmt mehrheitlich für den B-Plan Nr 461
Die Baulinien der Tiefgaragen bleiben unverändert, auch im Wurzelraum von Bäumen.
28.7.2016
Der Stadtrat stimmt mehrheitlich für den B-Plan Nr 461.
1.8.2016
Ein kurzfristiger Termin erscheint Martini GmbH nicht mehr notwendig.
Wir hätten gerne jetzt die geprüften Alternativplanungen kennengelernt, die angeblich zu Qualitätseinbußen führen.
Ab August:
Wir stellen mögliche Alternativen vor: so könnte es aussehen.
von Irene Kuhn, Ortsgruppe Augsburg